Bei so einer Vielzahl von Nationalitäten in den VAE kann es für Neulinge manchmal ganz schön schwierig sein, einen VAE-Staatsbürger von einem Ausländer zu unterscheiden. Neben den typischen Gesichtszügen der Emiratis kann man diese auch an ihrer Nationaltracht identifizieren. Die Trachten birgen keinerlei „versteckten Bedeutungen“ wie z.B. sozialer Status oder ledig/verheiratet etc.
Viele der hier wohnenden Asiaten und Bürger anderer arabischer Staaten tragen ethnische Kleidung, die sich jedoch wesentlich von der einheimischen Tracht unterscheidet. Die einheimische Bevölkerung trägt fast zu jeder Gelegenheit die Nationaltracht. In der Öffentlichkeit tragen Einheimische nur selten westliche Kleidung. Die Nationaltracht eignet sich perfekt für das heiße Klima und steht mit der islamischen Kleiderordnung im Einklang.
Emiratische Nationaltracht der Männer
Die Nationaltracht der Männer besteht aus:
T-Shirt aus Baumwolle – dies wird als Unterhemd getragen und ist meistens weiß. Wesar– ein leichtes Baumwolltuch, das um den Unterkörper gewickelt wird. Es reicht von der Taille bis zum Fußgelenk und ist ebenfalls meistens weiß. Darunter trägt man nichts, bzw. keine Unterhose! Dischdascha oder Kandora – ein langes Übergewand beliebiger Farbe mit langen Ärmeln. Die Dischdascha wird über dem T-Shirt und dem Wesar getragen. In den VAE tragen die meisten Männer eine weiße Dischdascha im Sommer und eine dunkle im Winter.
Bischt– ein edles Übergewand, das nur bei besonderen Anlässen über der Dischdascha getragen wird. Die Bischt ist meistens braun oder schwarz und hat Bordüren aus echten Goldfäden . Gahfiya– eine kleine, weiße Kopfbedeckung, meistens gehäkelt, die direkt auf dem Kopf getragen wird. Ghutra– ein dünnes Tuch, das im Dreieck gefaltet über der Gahfiya getragen wird. Das Tuch reicht meistens vom Kopf bis zur Taille und ist in allen beliebigen Farben erhältlich. Die Farbe der Chutra hat nichts mit dem persönlichen oder irgendeinem anderen Status zu tun, sondern ist lediglich Geschmackssache.
In den Emiraten trägt man allerdings meistens weiß oder rot-weiß kariert. Agaal– zwei schwarze Ringe, die die Chutra auf dem Kopf festhalten. Manchmal hat der Agaal eine schnurähnliche Verlängerung, die lediglich der Zierde dient. Sandalen– die Emiratis tragen zur Tracht niemals Socken oder geschlossene Schuhe, sondern immer offene Sandalen. Der typische Einheimische trägt außerdem, fast ohne Ausnahme, entweder einen Oberlippen- oder einen Vollbart.
Viele Staatsbürger anderer Golfstaaten tragen die selbe Tracht, die oben beschrieben wurde. Am Schnitt der Dischdascha und am Tragstil der Ghutra kann man sie trotz der Ähnlichkeiten von der emiratischen Tracht unterscheiden
Emiratische Nationaltracht der Frauen
Die Frauen in den Emiraten tragen meistens lange, farbenfrohe und reich dekorierte Kleider (Kandora). Unter der Kandora tragen sie meistens einen Unterrock . Die islamische Kleiderordnung für Frauen verlangt, dass nur Hände, Füße und das Gesicht einer Frau für nicht verwandte Männer sichtbar sein dürfen. Aus diesem Grund zieht sie, wenn sie außer Haus geht, die Abaya an.
Die Abaya ist ein zweiteiliges Übergewand. Es besteht aus einem Kopftuch und einem dünnen, bodenlangen Überhang. In den Emiraten ist die Abaya, traditionellerweise, meistens schwarz. Die Farbe ist jedoch frei wählbar und hat keinerlei Bedeutung. Die meisten Frauen hier ziehen Schwarz den anderen Farben vor, weil sie blickdicht ist. Die Abaya wird auch von zahlreichen anderen Nationalitäten weltweit getragen, weil sie konform ist mit der islamischen Kleiderordnung.
Die emiratischen Frauen sind sehr modebewusst und legen Wert auf ein gepflegtes Aussehen.
Geschlossene Schuhe sind auch bei den Frauen eine Seltenheit. Meistens tragen sie hochmoderne Sandalen mit hohen Absätzen. Die emiratische Frau hat, fast ohne Ausnahme, lange oder sogar sehr lange Haare. Ihre Hände und Füße sind oft mit Hennamalereien verziert, wobei der kunstvolle Goldschmuck besonders gut zur Geltung kommt.
Zu besonderen Anlässen tragen Frauen die Thobe – eine elegante, mehrteilige Kandora mit Verzierungen – meistens mit „Fledermausärmeln“ (rechts im Foto zu sehen). Die Thobe wird allerdings nur zuhause, bzw. nicht in der Öffentlichkeit getragen. In traditionelleren Familien ist es zudem immer noch üblich, daß die Frauen eine Gesichtsmaske tragen (siehe Foto ganz oben).